PG Concert-Review Zeromancer

 

Unbekannt sind sie hierzulande offenbar schon lange nicht mehr, die vier Norweger und ihr amerikanischer Mitstreiter: Die Vorstellung ihres zweiten Albums Eurotrash im Kölner Prime Club war -gelinde gesagt- gut besucht!

Trotz anreisebedingtem Zeitdruck -man hatte reichlich Bekanntschaft mit den Verkehrsstaus rund um Köln gemacht- startete der Gig einigermaßen pünktlich. Zuvor hatten Band, Roadcrew und der PA-Verleih ganze Arbeit geleistet: Nach eilig absolviertem Soundcheck war in kürzester Zeit die angemessene Abstimmung für das Event getroffen - professionell und schnell..

Der Band war anzumerken, daß sie eher auf größeren Bühnen zuhause ist - jeder Quadratzentimeter wurde genutzt, um die Show umzusetzen. Leider war offenbar auch die Abteilung Special-Effects an weitaus geräumigere Hallen gewöhnt: Bereits ein erstes, verhaltenes Hüsteln der eingesetzten Nebelmaschine verwandelte den Prime Club bereits beim Opener -Dr. Online- in eine Horrorfilmkulisse a lá schottisches Hochmoor - an brauchbare Fotos war bei dem Nebel im Saal nicht mehr zu denken...

Insgesamt präsentierte die Band ihr größtenteils mit erheblichem technischen Aufwand produziertes -und damit live schwer umsetzbares- Material auch auf der Bühne äußerst professionell! Dabei bildete der Mitgröler Need You Like A Drug genau so einen Höhepunkt der Show, wie der Titelsong des Vorgängeralbums Clone Your Lover, bei dem es allerdings zu einer etwa 2 minütigen Unterbrechung kam: Bei allem technischen Aufwand setzte ein profaner Defekt am Gitarrenkabel Gitarrist Chris Schleyer kurzfristig außer Gefecht.

Nach Beheben des Problems kam das Publikum dennoch in den Genuß, das Stück in voller Besetzung zu hören: Die Band wurde erst nach zwei Zugaben -unter anderem der wohl schrägsten Version von Eurythmic's Send Me An Angle, die je aufgenommen wurde- entlassen, und nutzte die Gelegenheit, Clone Your Lover mit einem zusätzlichen Schuß Power (diesmal: "Colone" your lover...") erneut zu spielen!

Die Stimmung im Publikum war ausgesprochen gut - diese Metal-Techno-Punk-Mischung mit Sing-Along-Qualitäten (I can't hear you...!) scheint der geeignete Cocktail zu sein, gelangweilten Zeitgenossen jeder Altersklasse auf die Beine zu helfen!

Einer der Helden des Tages war aber zweifellos Guitar-Mechanic Erich, der -kurzfristig eingesprungen- immer Herr der Lage war und sich über einen Mangel an Arbeit wirklich nicht beklagen konnte! Um einen gewissen Eindruck von der Gitarrenarbeit von Chris Schleyer zu vermitteln, sei noch erwähnt, daß Erich Ersatz für den eigentlichen Gitarren Roadie der Band war - der hatte nämlich beim letzten Gig einen Nervenzusammenbruch erlitten...

 

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