Rhythm Basix Part 6

von Hansi Tietgen

Im wirklich letzten Teil unseres großen Specials zum Thema "Rhythmus und mehr", lassen wir es noch einmal richtig krachen und präsentieren dir sechs heiße Rhythmusgitarren-Lix aus diversen Stilrichtungen. Du hast also endlich die Möglichkeit, die im Workshop gemachten Erfahrungen in der Praxis anzutesten.

Den Einstieg in die Praxis machen wir jetzt mit einem straigth rockenden Riff, das ausschließlich mit Achteln und Vierteln arbeitet. Außerdem kommt unser geliebter Haltebogen zu Ehren.

Straight 8 hören

Abbildung 1 einfügen

TIPP: Bevor du loslegst, solltest du dir die Studie zunächst einmal ganz in Ruhe anschauen - sie quasi studieren. Zähle die Übung aus und nutze die Erfahrungen, die du in den vorherigen Workshop-Folgen sammeln konntest.Falls du wenig Routine im Lesen von Rhythmen haben solltest, kann es sehr hilfreich sein, das Riff zunächst einmal auf den rhythmischen Aspekt zu reduzieren, die unterschiedlichen "Tonhöhen" also zu ignorieren und nur auf einer Note abzurocken. Ein Tipp, der übrigens auch bei allen anderen Übungen die noch folgen werden, sehr hilfreich sein kann!

Im nächsten Beispiel bleiben wir rockig, bemühen diesmal aber schon 16´tel Pattern. Aber keine Sorge: wenn du alle Studien der Workshop-Reihe gewissenhaft trainiert hast, sollte dir das Ding keine Probleme bereiten.

Metal-Headz hören

Abbildung 2

Die Basis des Riffs bilden zwei Pattern, die 16´tel und 8´tel miteinander kombinieren. Um dir das Üben zu erleichtern, haben wir dir eine Zählzeile in die Studie integriert. Falls du Probleme mit dem Spielen des Riffs haben solltest, empfehlen wir dir einen verstohlenen Blick in Workshop-Folge xy zu werfen. Hier findest du alle Infos, die du benötigst, um die Übung reibungslos runter zu reißen.

Genau wie bei unserer ersten Studie, empfiehlt es sich auch hier, die Übung zunächst auf den rhythmischen Aspekt zu reduzieren. So kannst du dich voll darauf konzentrieren!

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Rhythm Basix 6 Seite 2

Auch in unserer nächsten Studie bleiben wir metallisch. Und hier gilt: was einfach beginnt, muss nicht unbedingt auch einfach enden! Aber hör´selbst.

Metal-Headz Part II hören

Abildung 3

Der erste Teil des Riffs basiert auf nur einem einzigen 16´tel Pattern. Am Ende des zweiten Takts wird es dann zum ersten mal richtig interessant. Du kennst die seltsame Note zwischen "2+" und "3" noch nicht?! Kein Beinbruch, das ist schnell erklärt. Das Teil hört auf den Namen Vorschlagnote und hat im Grunde genommen keinen eigenen Rhythmuswert. Der Ton, oder hier der Powerchord, dient lediglich als Ausgangsbasis für nachfolgende spieltechnische Verzierungen, wie Hammering Ons, Pull Offs, oder in diesem Fall, Slidings. Nachdem du die letzte 16tel auf der "3e+d" gespielt hast, greifst du den Powerchord (Vorschlagnote) und rutscht ohne Verzögerung in den Akkord auf der "4" . Das war´s schon! Das gleiche passiert dann noch mal auf der "4" des dritten Takts. Und jetzt wird es interessant. Wie du siehst, endet die Studie nämlich mit einem wilden Singlenote-Riff. Auch hier gilt: bitte zunächst auszählen,das Riff auf seinen rhythmischen Aspekt reduzieren und dann sehr gemächlich üben. Wenn dir der Rhythmus in Fleisch und Blut übergangen ist, ist es an der Zeit die "Tonhöhen-Info" zu berücksichtigen und das Tempo zu steigern.

TIPP: Falls du noch keine Erfahrungen im Umgang mit den sogenannten X-Head Notes (X) gemacht haben solltest, empfehlen wir dir unseren "Scratching-Workshop". Nur kurz erwähnt: der "X-Head" steht für das strikte Abdämpfen der Note. Die Tatsache, dass das eine zusätzliche Information ist, die es beim Spielen zu berücksichtigen gilt, macht die Sache nicht leichter. Lass dir beim Üben also viel Zeit!

Wie wichtig die "X-Headz" im Rhythmus-Gitarrenspiel sind, zeigt unsere nächste Studie. Wie gesagt: wir wollen hier das Rad nicht neu erfinden und empfehlen dir bei Problemen unseren ausführlichen "Scratching Workshop"! Nur wenn du Erfahrungen im Handling des coolen Tools hast, wirst du auch in der Lage sein, die folgenden Funk-Riffs perfekt zu performen.

Funky! hören

Abbildung 4

Rein rhythmisch betrachtet ist das Ganze allerdings gar nicht so "schwör". So basiert der komplette erste Takte zum Beispiel ausschließlich auf 16tel-Noten. Akkordtechnisch kommen drei Umkehrungen eines Dm7 Akkords zum Einsatz.

rhythm6_chords1 bis 3

Richtig interessant wird es im zweiten Takt. Durch 16tel Pausen auf der "1" und der "+", sowie knackiger Chords auf der "1e" und "d", den funktypischen Offbeats, gebe ich dem Riff den nötigen Kick, bevor ich es mit einer Galerie 16teln beende.

Die Studie ist nur eine Vorübung für die Dinge, die dich auf der nächsten Seite erwarten. Also blätter weiter und studiere :o))

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Ab dafür!

Funky Part II hören

Abbildung 5

Wie du siehst (und hörst) kommen auch in unserer nächsten Studie "Scratches" zum Einsatz. Aber das ist noch nicht alles. Den eigentlichen Kick bekommt das Riff durch das geschickte "Streuen" von Slidings. Man nennt das verwendete Spielprinzip übrigens "Chromatische Umspielung". Der Hauptakkord ist natürlich nach wie vor das "Dm7" auf der "1". Durch entsprechendes "Sliden" in den neunten Bund und zurück in die Ausgangsbasis, gebe ich dem Riff einen interessanten Anstrich, ohne dabei Gefahr zu laufen das es irgendwie krumm klingen könnte. Dass, das nicht der Fall ist liegt einzig und alleine am Tempo der Aktion. Würde ich nämlich längere Zeit auf dem "Dbm7" stehen bleiben, könnte es schon passieren, dass es den Zuhörern die Schuhe auszieht! Und das muss doch nicht sein, oder?!

Auf der "3" des zweiten Takts kommen dann wieder unsere "Offbeat 16tel" zum Einsatz. Das Ending des Riffs gestaltet ich mit erneuten Scratches und einem coolen Hammering!

Einen hamm´wa´noch!

Funky III hören

Abbildung 6

Nach dem ganzen "gemolle", tut der Sound des "A7" richtig gut. Wieder nutze ich die Kraft diverser Akkordumkehrungen. Guckst du!

rhythm6_chords4 bis 6

Der erste Takt läuft ganz locker in 16teln ab. Takt 2 startet mit einer 8tel Pause. Auf der "2" wird es dann interessant. Durch ein cooles Hammering, einem Scratch und einer Akkordumspielung erhält das Riff einen ganz besonderen Bluesy-Kick. Den Trick solltest du dir unbedingt merken.Er lässt sich in vielen musikalischen Lebenslagen gewinnbringend einsetzen. Das gleiche gilt übrigens auch für das Akkord-Riff im dritten Takt. Und das hat es -ganz nebenbei- auch rhythmisch noch einmal ziemlich in sich. Auch hier zieht der Tipp: bitte erst langsam spielen und das Ganze zunächst auf das Studieren des rhythmischen Aspekt reduzieren. Wenn der Beat in Fleisch und Blut übergegangen ist, ist es an der Zeit die "tonale" Ebene ins Spiel zu bringen.

So, das war unser großes Rhythm-Basix Special. Wir hoffen, dass wir dir mit unseren Studien und Riffs weiter helfen konnten. Falls du Fragen zum Thema haben solltest, stehen wir dir jederzeit gerne zur Verfügung. Maile uns deine Wünsche und wir werden versuchen, dir so schnell wie möglich weiter zu helfen.

Bis bald

Hansi Tietgen und das PG Team