Step by Step

Das Toneworks AX3000G - Multieffekt Floorboard

Ein Test von Hansi Tietgen

Mit dem neuen AX3000G rundet Toneworks das Angebot an Multieffekt- Modeling Floorboards nach oben ab. Die Luxus-Tretmine kommt in Komplett-Ausstattung und bietet alles, was sich Gitarristen wünschen, um On Stage, im Studio, oder am heimischen Herd amtlichen performen zu können. Planet Guitar hat den jüngsten Streich aus der Sound-Fabrik für dich unter den Schuh genommen.

Genau wie seine Serienbrüder folgt auch das AX3000G dem klassischen Floorboard-Konzept. Dem Einsatzgebiet "Böden aller Art" entsprechend, finden die HighTech Innereien des neuen Toneworks Soundgenerators in einem stabilen, schwarz lackierten Metallgehäuse, mit verchromten Seitenteilen platz. Auch die Fußtaster und das Expression-Pedal zeichnen sich durch eine robuste Qualität aus und werden so den Unbilden des harten Musiker-Alltags in allen Belangen gerecht. Saftige Moosgummi-Füße sorgen für einen rutschfesten, sicheren Stand. Die soundtechnische Basis des AX3000G bildet das bewährte Resonant Structure and Electronic Circuit Modeling System, kurz REMS. Das von Korg/Toneworks entwickelte digitale Klangformungsverfahren ist in der Lage, dass komplexe akustische und elektrische Verhalten von Instrumenten, Boxen, elektronischen Schaltungen und Effekten virtuell nachzustellen. Ein entscheidender Faktor für die Qualität der, von einem so üppig ausgestatteten Modeling-Multieffekt-Gerät wie dem AX3000G, gelieferten Performance ist die gebotene Rechenleistung. Und in dieser Hinsicht hat sich beim neusten Mitglied der AX Family noch einmal richtig was getan. So gibt es, frei nach dem Motto "Alles ist möglich", in Sachen Effekteinsatz (sieben Effekte gleichzeitig), oder Echtzeitkontrolle mittlerweile keine Limitierungen mehr. 20 Bit A/D und D/A Wandler und eine interne Sampling Frequenz von 44,1 kHz sorgen für eine qualitativ hochwertige Signalverarbeitung. Der interne Speicher bietet Platz für 96 eigene Programme und 32 Werks-Presets. Bleiben wir noch einen Augenblick bei der "Papierform" und schauen uns zunächst einmal an, was das AX3000G effekttechnisch zu bieten hat:

16 DRIVE/AMP Modelle

TUBE OD, BOUTIQUE OD, FAT DIST, ORANGE DIST, METAL DIST, SHRED DIST, FUZZ, OCTAFUZZ, BOUTIQUE CLEAN, BLACK 2x12", AC15, AC30TB, UK68P, UK 80S, UK MODERN, US MODERN

11 CABINET-Modelle

TWEED 1x8, TWEED 1x12, TWEED 4x10, BLACK 2x10, VOX AC15TB, VOX AC30 TBX, VOX AD120VTX, UK H30 4x12, UK T75 4x12, US V30 4x12

11 PRE-EFFFEKTE

COMB, PICKUP, ACOUSTIC, VOX WAH, AUTO WAH, U-VIBE/PHASE, CHORUS/FLANGER, OCTAVE, RING MOD, DRONE, SYNTH

11 MODULATIONS-EFFEKTE

CLASSIC CHORUS, MULI TAP CHORUS, CLASSIC FLANGER, BI CHORUS, DUO PHASE, TEXTREM, ROTARY, PITCH SHIFTER, RANDOM STEP FILTER, FILTERTRON, TALK MOD

11 DELAY TYPEN

ECHO PLUS, MULTI HEAD, ANALOG DELAY, MOD DELAY, SWEEP DELAY, 2TAP DELAY, CROSS DELAY, RHYTHM DELAY, HOLD DELAY, REVERSE DELAY, FREEZ

11 REVERB EFFEKTE

SLAP; SPRING, BOUNCE, PLATE, GARAGE, CHAMBER, CANYON, ROOM, STUDIO, HALL, ARENA

DIE BEDIENOBERFLÄCHE

Mal ganz ehrlich: Wir Gitarristen sind doch wirklich ganz schön anspruchsvoll. Von einem Multieffekt-Prozessor wie dem AX3000G erwarten wir eine möglichst fette Ausstattung, mit unzähligen Effekten und Einstellmöglichkeiten - eine Bedienungsanleitung im Bibelformat und tief in die Struktur eingreifende Sub-Menüs (und Multifunktionstaster) meiden wir hingegen, wie der Teufel das Weihwasser! Die erfahrenen Toneworks-Techniker haben die Herausforderung angenommen und beim Design des AX3000G ein Hauptaugenmerk darauf gerichtet, die diversen Möglichkeiten des Soundgenerators in einem möglichst intuitiv zu bedienenden Panel und einer überschaubaren Menüstruktur zu verpacken.

Entscheidend für die intuitive Bedienbarkeit eines Geräts ist eine klar strukturierte Einteilung der Bedienelemente. Und in dieser Hinsicht hat Toneworks wirklich ganze Arbeit geleistet. Schon auf den ersten Blick sind die unterschiedlichen Bedien-Sektionen sehr gut zu erkennen .Los geht´s in "Zeile eins" mit dem Herzstück des AX3000G: Dem Bereich für die Effekt-Auswahl. Hier warten fünf vertauenserweckende Chickenhead-Regler auf ihren Einsatz.. Das eigentliche Anwählen einzelner Effekte gestaltet sich denkbar einfach. Nur den entsprechenden Regler auf den gewünschten Effekt drehen und schon ist die Sache erledigt. Die Anordnung der fünf Kontrolleure ist logisch und entspricht der Abfolge der Effekte im Signalweg (Pre-Fx, Drive/Amp, Modulation, Delay, Reverb ) Der Status der einzelnen Effektgruppen wird über die jeweils zugeordneten Effektkategorie-Taster bestimmt und angezeigt. Leuchtet ein Taster, ist der Effekt aktiv. Bleibt der Taster schwarz, spielt der zugeordnete Effekte im Augenblick keine Rolle. Sehr praktisch, denn so weiß man zu jedem Zeitpunkt genau aus welchen Komponenten sich ein gerade aktives Preset zusammensetzt. Auch das eigentliche Editieren eines Programms ist beim AX3000G denkbar einfach gelöst. Möchte man z.B. einen Effekt komplett aus dem Signalweg entfernen, drückt man den Effektkategorie-Taster so lange, bis die integrierte LED erlischt. Umgekehrt bringt ein erneutes Betätigen des zugeordneten Tasters einen Effekt zurück ins Spiel. Aber das ist natürlich nicht alles. Jeder Effekt einer Gruppe setzt sich aus unterschiedlichen Parametern zusammen, die separat angepasst werden können. Will man zum Beispiel einen bereits aktivierten Delay-Effekt bearbeiten, braucht man nichts weiter zu tun, als die leuchtende Effektkategorie-Taste ein zweites mal zu drücken. Sie fängt an zu blinken und zeigt so an, dass der zugeordnete Effekt in Stimmung ist, sich mit Hilfe der sogenannten Werteregler fein justieren zu lassen. Aber der optische Support geht noch weiter: Unmittelbar nach dem man einen Effekt in den Edit-Mode geschaltet hat, machen die fünf zur Verfügung stehenden Werte-Regler rot leuchtend auf sich aufmerksam. Welche Parameter im Detail mit den Reglern beeinflusst werden können, hängt dabei vom gerade im Editier-Modus befindlichen Effekt ab. Eine aufgedruckte Tabelle gibt detailliert Auskunft . Es kann also wirklich nichts schief gehen! Bleiben wir noch einen Augenblick bei der optischen Unterstützung der Menüstruktur. Die um die Werteregler laufenden Leuchtringe haben nämlich noch weitere Aufgaben. Zum einen markieren sie, welche Werteregler innerhalb eines ausgewählten Effekts überhaupt mit einer Funktion belegt sind (permanentes Leuchten, Regler ohne Funktion bleiben unbeleuchtet). Zum zweiten zeigen sie durch Blinken, die Veränderung eines gespeicherten Werts an. Parallel dazu, werden die entsprechenden Parameter und die jeweils eingestellten Werte im Multifunktionsdisplay des AX3000G angezeigt. Dank dieses, sehr ausgeschlafenen optischen Supports (der sich auch in anderen Funktionen des Geräts fortsetzt) weiß man immer ganz genau, was das AX3000G gerade macht und kann die Bedienungsanleitung getrost in der Schublade lassen.

Noch eine Spur intuitiver gestaltet sich das Anpassen der Amp-Sounds. Diese haben innerhalb der Bedienmatrix von Werk ab gewissermaßen Priorität. Das heißt: Gibt man dem AX3000G keine anderen Anweisungen, werden die fünf Werteregler automatisch für die Feinabstimmung der Ampsounds abgestellt. Mit Parametern wie Gain, Volume, Treble, Middle, Bass stehen hier genau dieselben Controller zur Verfügung, die man auch von einem normalen Amp kennt. Und das Schöne: Die Funktionsweise und das Verhalten der "Fünf" entsprechen auch noch eins zu eins dem, was man von einem "echten" Verstärker erwarten würde. Das AX3000G reagiert sehr natürlich auf jede Veränderungen des Gains. So lässt sich zum Beispiel ein zerrstarkes Amp-Modell wie "UK Modern", durch entsprechendes Herunterpegeln des Gains problemlos und ohne qualitative "Einbrüche", zu authentischen Crunch-Sounds überreden. Das gleiche gilt übrigens auch für den Einsatz des Gitarren-Volumes. Die Reaktionen der Amp-Modelle auf Veränderungen des Eingangspegels sind absolut authentisch und bringen jede Menge Spaß.

Zwei Betriebsmodi für einen flexiblen Einsatz:

In der Grundeinstellung, dem sogenannten Programmauswahl-Modus, lassen sich die Presets mit Hilfe der Bank UP/DOWN Taster und der vier Programm-Auswahltaster aufrufen. Das jeweils aktive Programm wird dabei gut lesbar im großen Multifunktions-Display des AX3000G angezeigt. Parallel dazu erscheint die aktive Banknummer in einer separaten LED-Anzeige. Hält man die UP-Taste länger als eine Sekunde gedrückt, springt das AX3000G in den sogenannten Individual-Modus. In diesem Mode hat man die Möglichkeit die in einem Preset verwendeten Effekte über die Fußtaster individuell ein-, und auszuschalten. Im Prinzip funktioniert unser smartes Floorboard jetzt also wie eine Aneinanderreihung mehrerer separater Bodeneffekte. Und das ist, gerade im Live-Betrieb, eine richtig coole Sache. Die Arbeit mit dem Multieffektgerät wird so zu einer spontanen Angelegenheit und man bekommt die Chance kreativ auf individuelle musikalische Situationen reagieren zu können. Dank der kurzen Umschaltzeiten, ist das Hin-und Herspringen zwischen den beiden Betriebs-Modi auch im hektischen On Stage-Betrieb, absolut unproblematisch und sicher.

Echtzeitkontrolle Plus!

Grundsätzlich sind die Möglichkeiten der Echtzeitkontrolle der Effekte beim AX3000G sehr ausgeprägt. Nehmen wir nur den individuell belegbaren Control-Taster. Mit seiner Hilfe lassen sich diverse Funktionen des Floorboards steuern. Beispielsweise kann man den Taster so konfigurieren, dass er die Funktion der Tap-Taste übernimmt. In diesem Set-Up lassen sich Effekt-Parameter wie die Delay-Time, oder die Modulations-Geschwindigkeit während des Spiels mit dem Fuß einstellen. Einfach im gewünschten Tempo auf den Taster steppen und schon stimmt die Software die Delay/Modulationszeit auf den mit dem Fuß eingegebenen Wert ab. Man kann den Control-Taster aber auch dazu nutzen, Effektgruppen ein-und auszuschalten um so - ähnlich wie im Individual Modus - spontan auf musikalische Situationen reagieren zu können. Die jeweilige Funktion des Tasters lässt sich individuell mit jedem Programm speichern. Aber auch das Expression-Pedal des AX3000G wurde so konzipiert dass es, neben Standards wie Volume, oder Wah, diverse Effektparameter in Echtzeit kontrollieren kann. Um das Pedal effektiv ins Spiel zu bringen, gibt Toneworks dem User die Möglichkeit, für jedes Programm separat festlegen zu können, welche Funktion das Pedal gerade übernehmen soll. Und die Varianten sind umfangreich. So lassen sich auf Wunsch nahezu alle verfügbaren Effektparameter zuordnen. Man kann beispielsweise die Geschwindigkeit des Modulationseffekts stufenlos regulieren, das Amp-Gain kontrollieren, oder den Mischanteil eines Effekts anpassen - alles in Echtzeit!

ESS Expression Step Sequenzer

Ein vollkommen neues Feature des AX3000G ist der sogenannte Expression Step Sequenzer, kurz ESS. ESS ist in der Lage Effektparameter schrittweise zu steuern bzw. in Form festgelegter Sequenzen zu variieren. Auf diese Weise lässt sich, zum Beispiel, die Performance von Effekten die mit kontinuierlichen Filter-Modulationen arbeiten (z.B. Auto-Wah, Flanger, Chorus, Phaser) vollkommen neu gestalten. Mit ESS- Unterstützung läuft die Modulation nicht mehr gewohnt linear ab, sondern eher sprunghaft. Um dies zu erreichen definiert ESS bis zu acht Filterzustände, die dann in verschiedenen Sequenz-Pattern miteinander kombiniert werden können. Dabei steht unter anderem auch eine Random-Funktion zur Verfügung, die die Zustände nach dem Zufallsprinzip verknüpft. Die Belegung der "Steps" und ihre jeweilige Kombination innerhalb einer Sequenz, werden über die Multifunktions-LED Kette neben dem Expression-Pedal angezeigt. Das interessanteste Einsatzgebiet für ESS ist aber sicher die Kombination mit dem Pitch Shifter. Durch geschicktes Programmieren lassen sich so richtig coole Arpeggio-Effekte erzielen. Einfach einen Ton anschlagen und das AX3000G erledigt den Rest. Das Tempo der ablaufenden Sequenz lässt sich mit Hilfe des Expression-Pedals an die jeweilige musikalische Situation anpassen. Weitere ESS Funktionen können über den Control-Taster gesteuert werden.

Zusatzfeatures

Effektloop - Da das AX3000G mit einem separaten Effektweg ausgestattet ist, lassen sich auch liebgewonnene "Tretminen"und 19" Effekte in das Set-Up integrieren. Der Effektweg wird über die Insert-Taste zugeschaltet und kann beim Programmieren in eigene Presets eingebunden werden.

Stimmgerät - Das AX3000G kommt mit einem automatischen, chromatischen Stimmgerät. Die Frequenz des mittleren Referenztons "A" kann im Bereich von 438 Hz-445 Hz eingestellt (kalibriert) werden. Die Anzeige des Stimmstatus erfolgt über das Display und die Multifunktions-LED Kette neben dem Expression-Pedal.

MIDI IN/OUT - Da das AX3000G in der Lage ist Midi-Befehle zu senden und zu empfangen kann es, auf Wunsch, externe MIDI-Geräte steuern, oder über eine digitale Workstation fernbedient werden. Auch die Kommunikation mit dem Computer, zwecks Datenarchivierung und Editierung ist vorgesehen.

Die Praxis

Das erste Feature, das beim Gear-Check des Pedals positiv ins Auge fällt , ist die sogenannte Ausgangs-Auswahl Funktion. Mit ihrer Hilfe lässt sich der Grundsound des AX auf die Ansprüche unterschiedlicher Verstärker-Typen abstimmen. Insgesamt stehen vier Presets zur Verfügung. Die Settings AP1 - AP3 wurden speziell auf den Einsatz in Verbindung mit den Clean-Kanälen diverser Gitarrenamp-Bauformen abgestimmt. Die Einstellung Ln (Line), macht im "In Fight" mit Aufnahmegeräten, Mischpulten bzw. Endstufen einen perfekten Job. Da wir für unseren Test den Normal-Kanal eines Vox AC30CC H mit 4x12 Box nutzen wollen, haben wir uns für AP3 entschieden - das Preset für Stacks mit geschlossenen 4x12" Cabinets. (Während der Recording Sessions für den PG Gear Check kam dann auch der Line-Sound zum Einsatz)

Die Güte der angebotenen Amp-Modelle ist sicher eines der wichtigsten Kriterien für die Qualität eines Floorboards. Dementsprechend haben wir das AX3000G zunächst einmal genau unter diesem Aspekt unter die Lupe genommen. Los geht es mit dem Preset "US Modern". Die Basis des Patches bildet das gleichnamige Amp-Modell, digitales "Replikat" des amerikanischen Megasellers Mesa-Rectifier. Gewürzt wird das ganze lediglich durch eine Prise Analog-Delay, das war´s. Das REMS-Modeling macht wirklich einen erstklassigen Job und liefert einen druckvollen, dynamischen Sound, der ein sehr natürliches Spielgefühl vermittelt. Egal ob man das Preset nutzen möchte, um die Umgebung mit detunten Riffs zu "kontaminieren" , oder eher solotechnisch anbieten will - das Patch macht in jedem Genre eine sehr gute Figur. Auch um die vielbeschworenen Gleichmacher-Tendenzen digitaler Amp-Modeler braucht man sich beim AX3000G keine Sorgen zu machen. Die klanglichen Eigenarten unterschiedlicher Gitarrenmodelle werden genauso sauber herausgearbeitet, wie die Charakteristika der jeweils verwendeten Pick-Up Konfigurationen - ganz zu schweigen von den eben schon erwähnten authentischen Reaktionen auf Veränderungen des Gitarren-Volumens. Ein weiterer Knaller im HiGain Bereich ist das Modell "UK Modern". Der, für die Simulation Pate stehende Marshall JCM 2000 DSL100 ist für sein Gain und einen Mörder-Punch bekannt. Und das gleiche gilt auch für das digitale Amp-Modell. Neben strammen, drückenden Riff-Sounds, verwöhnt das Modell mit dichten, durchsetzungsstarken Solo-Sounds. Verziert mit einem Hauch Reverb, Delay und Chorus, kommen hier auch anspruchsvolle Zeitgenossen voll auf ihre Kosten.

Wenden wir uns dem Crunch/Classic-Rock Biz zu. Das erste Preset, dass in diesem Genre herhalten muss hört auf den vielversprechenden Namen "UK68P" und ist der digitale Nachbau eines Marshall Plexis aus dem Jahr 1968. Die Stärken dieses Amps liegen ganz klar in seiner sehr transparenten Performance und den subtilen Obertönen - ideal für coole, dynamische Rock/Blues-Leads und fette Chord-Sounds. Man kann sich lebhaft vorstellen, dass das Modeling eines solchen Klassikers für die Toneworks-Designer eine ziemliche Herausforderung dargestellte. Doch erneut zeigt das AX3000G, wie leistungsfähig das verwendete REMS-Modeling ist. Die gelieferte Performance ist sehr dynamisch. Die Abbildung der Spieldetails ist fein und unterstreicht das durchweg natürliche Spielgefühl. Auch auf die Arbeit mit dem Gitarrenvolumen reagiert das Amp-Modell so, wie man es von einem echten Amp gewohnt ist. Reduziert man das Volumen, liefert das AX3000G leicht angezerrte "Semi-Clean" Sounds. Das Steigern des Gitarrenvolumens belohnt das Floorboard mit einem kontinuierlichen Anstieg der Kompression und der Verzerrung. Am Ende des Regelwegs stehen dann auch die typischen Brownsounds zur Verfügung , die das Original zu einem der begehrtesten Amps aller Zeiten gemacht haben. Womit wir beim Thema wären. Hören wir uns doch gleich mal an, was das Modell eines weiteren Klassikers, des AC30TB zu bieten hat. Auch dieser Amp macht in der Digital-Version richtig was her. Egal ob glockige, feinzeichnende Clean-Sounds, oder sahnige, satte Crunchs - alles ist möglich. In Kombination mit den qualitativ hochwertigen Effekten, ist das Modell des britischen Class A Amps der ideale Partner von Gitarristen, die nach charakterstarken, subtil strukturierten Rhythmus-Sounds suchen. Aber auch im Clean-Betrieb hat das AX3000G richtig was los. Herausragend in diesem Bereich sind die Modelle BLK2x12 (Fender Blackface Twin Reverb). und BOUTIQUECL ( Dumble Amp). Beide Amp-Modelle überzeugen durch ihre plastische Tiefe und eine subtile, feinzeichnende Performance. Egal ob cooles Jazz-Comping, perkussiver Funk, oder ultracleane NewRock Chordwork - das AX3000G macht alles mit.

Auch wenn es um individuelle Soundanpassungen der Effekte geht, lässt das neuste Tool aus der Toneworks-Schmiede keine Wünsche offen. Die Tonewoks-Designer haben die Parameter so zusammengestellt, dass alle wichtigen Anpassungen vorgenommen werden können, ohne das man Tontechnik studiert haben muss. Sowohl der Menüstruktur, als auch der Effektivität der bereitgestellten Parameter, kann man mit ruhigem Gewissen Bestnoten geben. Die Qualität der Effekte ist durchweg sehr gut und wird auch verwöhnten Geistern absolut gerecht.

Fazit

Ob man die Ressourcen eines Geräts wirklich ausschöpfen kann, hängt maßgeblich von der Struktur des Menüs ab. Und schon in dieser Hinsicht überzeugt das neue Flaggschiff der AX Serie auf der ganzen Linie. Es ist schon beeindruckend, wie perfekt es den Toneworks-Designer gelungen ist, die üppigen Features des AX3000G in einer intuitiven ,optisch geführten Bedienoberfläche aufgehen zu lassen. Die Basis für die erstklassige Performance des Alleskönners bilden Amp-, und Boxensimulationen, die in Sachen Natürlichkeit, Dynamik und Interaktion selbst Profis in ihren Bann ziehen werden. Und das gilt, ohne Einschränkungen, auch für die "Peripherie". Die Qualität der angebotenen Effekte ist hervorragend und dank der, mit viel Liebe zum Detail ausgewählten Parameter werden selbst detailverliebte Soundtüftler erstklassig bedient. Ausgeschlafene Zusatzfeatures, wie ESS, ein integriertes Stimmgerät, S/P DIF Ausgang, ein zusätzlicher Effektweg und die Möglichkeit der Soundverwaltung/Bearbeitung via Computer, runden das Angebot ab und machen das preiswerte Floorboard zum adäquaten Partner kreativer Gitarristen.

Specs

  • Hersteller: Toneworks
  • Modell: AX3000G
  • ANZAHL DER VERSTÄRKERTYPEN: 11
  • ANZAHL DER BOXENTYPEN: 16
  • ANZAHL DER EFFEKTE
  • PEDALTYPEN: 11
  • MODULATIONSTYPEN: 11
  • DELAY-TYPEN: 11
  • REVERB-TYPEN: 11
  • RAUSCHMINDERUNG: 1
  • ANZAHL DER PROGRAMME: 96 (24 BANKEN x 4 KANÄLE)
  • AUDIO-EINGÄNGE: INPUT (EINGANG; Monoklinke), INSERT RETURN (INSERT-RÜCKWEG; Monoklinke) AUX IN (Stereo-Miniklinke)
  • AUDIO-AUSGÄNGE: OUTPUT x 2 (AUSGANG x 2; Monoklinke), INSERT SEND (INSERT-AUSSPIELWEG; Monoklinke) PHONES (KOPFHÖRER; Stereo-Miniklinke) LEVEL-Regler (stellt OUTPUT und PHONES ein) S/P DIF OUT (optischer Anschluss mit 16 Bit/44,1 kHz (IEC60958, EIJA 1201))
  • SIGNALVERARBEITUNG: A/D-Wandlung: 20 Bit, D/A-Wandlung: 20 Bit
  • SAMPLING-FREQUENZ: 44,1 kHz
  • STIMMGERÄT, STIMMBEREICH: A0-C7 (27,5 Hz-2093 Hz)
  • KALIBRIERUNG DES STIMMGERÄTS: A = 438 Hz-445 Hz
  • SONSTIGES: MIDI IN x 1, MIDI OUT x 1, DC9V x 1
  • STROMVERSORGUNG: DC 9 V (mitgelieferter Netzadapter )
  • ABMESSUNGEN (B x H x T): 500 mm x 72 mm (Pedal gesenkt) / 100 mm (Pedal angehoben) x 241 mm 19,69 Zoll x 9,49 Zoll x 2,83 Zoll (Pedal gedrückt) 3,94 Zoll (Pedal oben)
  • GEWICHT:3,6 kg/7,94 lbs.
  • LIEFERUMFANG: Bedienungsanleitung, Netzadapter
  • PREIS: 347,00 € UVP

Planet Guitar Home
Zum PG - Forum
Test Archiv
© Planet Guitar