| Die Gibson Les Paul Standard- Legenden 
        leben längerDer Test zum 50-jährigen Jubiläum der Gibson Les Paul Standardvon Hansi Tietgen  
         
          | Schon in den vierziger Jahren versuchte der innovative Jazz-Gitarrist 
              Les Paul die Führungsetage der 
              Kultgitarrenschmiede Gibson davon zu überzeugen, parallel zur 
              Verfeinerung ihrer überaus erfolgreichen Archtop Modelle, auch 
              an der Entwicklung von Solidbody Instrumenten zu arbeiten. Doch 
              es sollte noch einige Jahre dauern, bis diese Anregung endlich Gehör 
              fand. 1952 war es schließlich soweit: Gibson wähnte die 
              Zeit reif für einen Schritt in die Zukunft. Um zu gewährleisten, 
              dass das Design des neuen Instruments, trotz der zum Einsatz kommenden 
              Solidbody Bauweise, dem Outfit der übrigen Produktpalette entsprach, 
              orientierten sich die Konstrukteure im großen und ganzen am 
              Erscheinungsbild ihrer weltbekannten Semiakustik-Gitarren und schufen 
              so ein Design, dass man ohne Übertreibung bis zum heutigen 
              Tage als den Industrie-Standard in Sachen Solid-Body Guitar bezeichnen 
              kann. |  |   
          | Die Audios zu diesem Test wurden mit einem Ernie 
              Ball Regular Slinky 010-046 Saitensatz 
              eingespielt. |  In der Zwischenzeit war es unserem zweiten Helden, dem Gitarrist Les 
        Paul gelungen mit Songs wie Brazil, Mockin' Bird Hill und How High The 
        Moon die absolute Numero 1 der amerikanischen Musikszene zu werden. Grund 
        genug für Gibson, mit dem Wunsch an den smarten Gitarristen heranzutreten, 
        ihnen bei der Vermarktung des neuen Produkts zu helfen. Les Paul willigte 
        ein und so zierte bereits kurze Zeit später sein Logo die Kopfplatte 
        der ersten Seriengitarren. Die erfolgreichste Signature Gitarre der Welt 
        war aus der Taufe gehoben. KK Korpus und KonzeptTatsächlich waren das ursprüngliche Design und Konzept so schlüssig, 
        dass sich an der Les Paul Standard im Laufe der nächsten 50 Jahre 
        nur sehr wenige Details verändern sollten. Eine Tatsache, die selbstverständlich 
        auch für die uns zum Test vorliegende Modell-Variante gilt. Der Korpus 
        der Gitarre betört das Auge des Betrachters mit weichen Rundungen 
        und besteht traditionell aus einer Mahagoni Basis, die mit einer elegant 
        gewölbten Ahorndecke belegt wurde. Schon beim Urmodell setzte Gibson 
        auf eben diese Kombination der beiden beliebten Tonhölzer und verlieh 
        der Gitarre so ihre ganz speziellen Klangeigenschaften. Dabei sorgt der 
        hohe Mahagoni-Anteil für ein ansprechendes Sustain und einen warmen 
        Grundsound, die Ahorn Decke rundet das Gesamtklangbild mit einer gewissen 
        Perkussivität und dem nötigen Biß im Höhenbereich 
        ab. Ein perfekt eingesetztes, cremefarbenes Binding dient der optischen 
        Einfassung der aufgesetzten Decke. Ebenfalls in zartem Creme erstrahlen sowohl das lespaulstyle Schlagbrett 
        als auch die beiden Einbaurähmchen für die mit einer verchromten 
        Kappe verschlossenen Humbucker der Bauart 490R und 498T. Geschaltet werden 
        die beiden traditionsbewussten Soundmaschinen mit Hilfe eines 3-Wege Toggle 
        Switch, der an der angestammten Position im oberen Bereich des Bodies 
        zu finden ist. Vier transparente Speed-Potiknöpfe, mit goldfarbenem 
        Kunststoff-Innenleben, kontrollieren in bewährter Weise Ausgangsleistung 
        und Klang der PickUps (2x Volume, 2x Tone). Ebenso bewährt ist auch 
        die Kombination aus verchromter Tune-O-Matic Bridge und seperatem Saitenhalter. 
        Zwei Stellräder an der Bridge ermöglichen ein problemloses Anpassen 
        der Saitenlage und die sechs beweglich angeordneten Reiter garantieren 
        das exakte Nachjustieren der Oktavreinheit. Die absolut plan gehaltene Mahagoni-Rückseite der Paula ist mit 
        zwei Elektronikfächern ausgerüstet. Im größeren der 
        beiden finden die vier Potis ihre Heimstatt, das kleinere beherbergt den 
        Unterbau des 3-Wege PickUp Wahlschalters.   Der Hals Der 
        Hals der Les Paul besteht traditionsgemäß aus Mahagoni und 
        wurde mit dem Korpus verleimt. Das offenporige, stabile Holz versorgt 
        den Sound der Gitarre mit einer zusätzlichen Portion Wärme und 
        Sustain. Das Griffbrett ist aus Palisander gefertigt und mit 22 Bünden 
        im Medium Format ausgestattet. Für eine standesgemäße 
        Verzierung und die nötige Orientierung sorgen neun formschöne 
        Trapezinlays. Ein cremefarbenes Binding fasst das Griffbrett optisch ein 
        und unterstreicht das edle Outfit des Instruments. Die leicht abgewinkelte, 
        klassisch geformte Kopfplatte garantiert einen ausreichenden Druck der 
        Saiten auf den Sattel. Sie ist deckend schwarz lackiert und trägt 
        mit dem eingelegten Gibson Logo, der in Gold aufgebrachten Modellbezeichnung 
        und der gravierten Kunststoffglocke (Abdeckung der Fräsung für 
        die Halsstellschraube), die Insignien der Baureihe. Die sechs geschlossenen 
        Grover Mechaniken arbeiten sehr präzise und gewährleisten pure 
        Stimmfreuden. Zwei Prägungen auf der Rückseite der Kopfplatte 
        geben Auskunft über das Herkunftsland (USA) und die individuelle 
        Seriennummer.
  Die PraxisDass eine Paula über ein gewisses Grundgewicht verfügt, ist 
        sicher hinlänglich bekannt. Doch schon die ersten Versuche im Trockendock 
        zeigen, dass sich die Mühe durchaus lohnt. Die Gitarre verwöhnt 
        den Spieler mit einem unglaublichen Sustain und einem vollen und warmen 
        Grundsound. Die Ansprache ist schnell und präzise und auch die Abbildung 
        der individuellen Spieldetails ist als absolut vorbildlich zu bezeichnen. 
        Das gleiche gilt auch für die Bespielbarkeit des wohlproportionierten 
        Hals. Er liegt sehr gut in der Hand und die von Werk ab eingestellte Saitenlage 
        lässt keine Wünsche offen. Die gibsontypisch kurze Mensur (628mm) 
        garantiert ein butterweiches Spielgefühl und unterstützt selbst 
        extreme Bendingaktionen. Auch die Umsetzung der beschriebenen Attribute 
        in den verstärkten Spielbetrieb erfolgt gewohnt souverän. Im 
        HiGain Modus überzeugt die Les Paul durch ihren druckvollen, dichten 
        Sound. Egal ob punktgenaues Powerriffing oder heiße, sustainreiche 
        Leads- die Gitarre macht in jeder Kategorie eine sehr gute Figur. Der 
        warme, reichhaltige Grundsound hat aber auch im Clean-Betrieb einiges 
        zu bieten. Das Klangspektrum ist als komplett zu bezeichnen. Jazz-Fans 
        kommen hier genauso auf ihre Kosten, wie Blues oder Country Freaks. Die 
        Les Paul ist eben tatsächlich ein lupenreines Allround-Instrument.  FazitDie Les Paul ist wahrlich eine Legende. Schon das Öffnen des luxuriösen 
        Koffers hat irgendwie etwas ehrfurchteinflössendes. Und tatsächlich 
        ist es kaum einem Instrument gelungen, ganze Gitarristen-Generationen 
        so in seinen Bann zu ziehen, wie der Les Paul. Und das ist wahrlich kein 
        Hype. Die von uns getestete Les Paul Standard hält, was der große 
        Name verspricht. Warme, singende Leadsounds und druckvolles Riffing sind 
        genauso problemlos möglich, wie angechrunchte Blues-Runs oder jazziges 
        Chord-Comping. Die Bespielbarkeit ist exzellent und auch die Verarbeitung 
        kann man als absolut vorbildlich bezeichnen. Ein in Sound und Design zeitloses 
        Instrument, das in jeder Stilrichtung ein Zuhause findet.  Specs
         
          | Hersteller: | Gibson |   
          | Model: | Les Paul Standard |   
          | Korpus: | Erle |   
          | Body: |  Ahorn Decke auf Mahagoni |   
          | Griffbrett: | Palisander mit Trapez-Inlays |   
          | Hals: | Mahagoni |   
          | Bünde: | 22 medium Fret |   
          | Mensur: | 628 mm |   
          | Halsbreite Sattel: | 42 mm |   
          | Halsbreite 12. Bund: | 52 mm |   
          | Hardware: | verchromt, Tune-o-matic Bridge/Stop Tailpiece |   
          | Mechaniken: | Grover,geschlossen |   
          | Tremolo: | Vintagestyle |   
          | Pickups: | 1x 490R Alnico-Magnet Humbucker1x 498T Alnico-Magnet Humbucker
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          | Elektronik: | 2x Volume, 2x Tone,3-Wege Pickup Selector
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          | Preis: | € 2.999,- unv. Preisempf. inkl. Luxuskoffer |    nach oben die anderen Tests - home 
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