| Zeitgemäßer Klassiker- Die Ken Rose ADC 94 E -
ein Test von Hansi Tietgen Instrumente aus dem Hause Ken Rose erfreuen 
        sich schon seit geraumer Zeit einer immer größer werdenden 
        Beliebtheit. Gerade in der unteren und mittleren Preislage überzeugen 
        die diversen Modelle durch ihre gute Qualität und ein sehr ansprechendes 
        Preis/Leistungsverhältnis. Mit der vorliegenden ADC 
        94 E gibt sich die deutsche Firma akustisch und präsentiert 
        eine komplett ausgestattete Westerngitarre im Dreadnought-Stil. Genau 
        wie alle anderen Instrumente des Brands Ken Rose wurde auch diese Gitarre 
        komplett in deutschen Landen konzipiert, um dann im fernen Korea gefertigt 
        zu werden.
 KK Korpus und Konzept
 Mit der vorliegenden ADC 94 E orientiert sich die Firma Ken Rose am typischen 
        Dreadnought Konzept. Indikatoren für dieses enge Verwandtschaftsverhältnisses 
        sind sowohl die zugrunde liegende Korpusform als auch die Art der zur 
        Stabilisierung der Decke verwendeten Beleistung (X-Bracing). Die nach 
        einem britischen Schlachtschiff benannte Dreadnought Bauweise wurde ursprünglich 
        1916 von Frank Henry Martin und Harry Hunt entworfen und zählt zu 
        den berühmtesten Modellen der Kult-Akustikgitarrenfirma Martin. Später 
        schaffte die Dreadnought den Sprung zum Klassiker und wurde so zu einem 
        allgemeingültigen Modelltypus, an dessen Baumerkmalen sich seither 
        nahezu alle Hersteller und Gitarrenbauer orientieren.
 Bemerkenswert für eine Gitarre die wie die ADC 94 E in einer Preisklasse 
        weit unter der 500 Euro Grenze rangiert ist sicher die Tatsache, dass 
        Ken Rose sich dazu entschlossen hat das Instrument mit einer massiven 
        Fichtendecke auszustatten. Noch bis vor einigen Jahren war ein solches 
        Feature, das im allgemeinen einen maßgeblichen Anteil an der Klangqualität 
        einer akustischen Gitarre haben kann, ausschließlich wesentlich 
        teureren Instrumenten vorbehalten. Zargen und Boden wurden aus laminiertem 
        Mahagoni gefertigt. Seinen optischen Abschluss finden der deckend schwarz 
        lackierte Korpus in einem sauber eingesetzten, in klassischem schwarz-weiß 
        gehaltenen Kunststoffbinding. Der Steg der Ken Rose besteht aus dunklem Palisander. Die Saitenbefestigung 
        erfolgt durch entsprechende Kunststoff-Pins. Unter der befeilten Stegeinlage 
        schlägt das elektronische Herz der ADC- der dort platzierte Piezo 
        PickUp übernimmt die Abnahme der Schwingungen der Saiten und der 
        Decke und leitet die erhaltenen Informationen zur Weiterverarbeitung an 
        den in der Zarge integrierten Preamp weiter. Seine Bedienoberfläche 
        hält für den User den Volumen-Regler und eine vierbandige Klangregelung 
        ( Bass, Middle, Treble, Presence) bereit. Der Ladestand, der in einem 
        einfach zugänglichen Fach untergebrachten 9V Block-Batterie, läßt 
        sich per Knopfdruck anhand der Leuchtkraft einer in das Panel eingelassenen 
        LED ermitteln. Der Hals
 Als Material für den ebenfalls deckend schwarz lackierten Hals kommt 
        Mahagoni zum Einsatz. Das Palisander-Griffbrett wurde mit zwanzig, sauber 
        abgerichteten Medium Frets bedacht. Ein Binding unterstreicht seine schlanke 
        Silhouette und tatsächlich ist die Dimensionierung des Halses der 
        ADC 94 E -dreadnought-typisch- eher als zierlich zu bezeichnen. Gerade 
        musikalische Allrounder werden sich auf der Gitarre wohlfühlen und 
        die für E-Gitarristen oftmals doch recht krasse Umstellung von der 
        zierlichen Elektrifizierten auf die Akustische, fällt hier recht 
        problemlos aus. Der Hals ist gut zu bespielen und lässt alle gängigen 
        Spieltechniken zu. Für die nötige Stabilität sorgt der 
        obligatorische Halsstellstab, der standardmäßig auch ein Beeinflussen 
        der Halskrümmung ermöglicht. Die entsprechende Stellschraube 
        findet man- einfach über das Schallloch zugänglich- am unteren 
        Ende der Halswurzel.
 Die Verzierung des Griffbretts erfolgt durch traditionelle Dot-Inlays 
        und eine aufwendige- im zwölften Bund angesiedelte- Intarsienarbeit. 
        Das Shaping der schlichten, fast "martinesken" Kopfplatte wird 
        ebenfalls durch ein Binding nachgezeichnet. Die geschlossenen und vergoldeten 
        Mechaniken sind symmetrisch drei zu drei angeordnet. Sie arbeiten zuverlässig 
        und erledigen ihren Job perfekt. Sound und Praxis
 Neben den eben vorgestellten optischen Attributen, schreibt man der Dreadnought 
        auch ganz bestimmte Klangeigenschaften zu. So wird der Kenner von einer 
        Klampfe der Bauform ein ausgewogenes Verhältnis aus satten, druckvollen 
        Bässen, kompakten Mitten und seidige Höhen erwarten. Schon das 
        erste Anspielen zeigt, dass die ADC 94 E ihrem Namen alle Ehre macht. 
        Zwar sind die Höhen nicht ganz so brillant, wie es der erfahrene 
        Fingerpicker vielleicht erwarten würde, aber in Druck und Lautstärke 
        leistet die Gitarre mit ihrer massiven Fichtendecke und dem bewährt 
        luftigen X-Bracing, ganze Arbeit. Der gemässigte Anteil an Präsenzen 
        hat aber auch einige Vorteil. Liegen die persönlichen Vorlieben im 
        Spiel mit dem Plektrum, so wird man der ADC seidig weiche, homogene Strumming 
        Sounds entlocken können. In Verbindung mit der guten Bespielbarkeit 
        des schlanken Dreadnought Halses sind aber auch ausgewogen klingende Single-Note 
        Lines locker möglich. Der positive Eindruck setzt sich auch im Piezo-Betrieb 
        fort. Der integrierte Preamp liefert ein Signal, das ohne übertriebene 
        Piezoklischees wie eine unangenehme Attack beim Plektrumspiel oder sirrende 
        Spitzen auskommt. Die Klangregelung arbeitet effektiv und hilft bei der 
        Anpassung an die jeweilige Verstärkungsinstanz (Mischpult, Gitarrenverstärker 
        etc.)
 Fazit
 Die Ken Rose ADC 94 E wartet mit einigen, für ein Instrument in dieser 
        Preisklasse, überaus interessanten Features auf. Neben dem integrierten 
        Piezo-PickUp plus 4-Band EQ und dem praktischen Cutaway ist es gerade 
        die soundgebende massive Fichtendecke, die für Aufsehen sorgt. Die 
        im typischen Dreadnought Stil gehaltene Gitarre klingt ausgewogen und 
        voll und lässt sowohl rein akustisch gespielt, als auch im verstärkten 
        Piezo-Einsatz keine Wünsche offen. Die sehr angenehme Bespielbarkeit 
        und der gute Verarbeitungsstandard runden das Bild ab. Ein gutes Instrument-nicht 
        nur für Einsteiger.
 Specs 
         
          | Hersteller: | Ken Rose |   
          |  
               Model: | ADC94 E Drednought |   
          | Decke: | Fichte massiv |   
          | Body: |  laminiertes Mahagoni |   
          | Griffbrett: | Palisander |   
          |  
               Hals: | Mahagoni |   
          | Bünde: | 20 |   
          | Halsbreite Sattel: | 42,5 mm |   
          | Halsbreite 12. Bund: | 52,5 mm |   
          | Mechaniken: | geschlossen, vergoldete Die Cast Mechaniken |   
          | Elektronik: | aktiv, Piezo PickUpPreamp mit 4-Band EQ, Volumen Regler
 |   
          | Lieferbare Farben: |  Schwarz, Natur, Tobacco Sunburst |   
          | Preis: | € 415,- unv. Preisempf. |    nach oben die anderen Tests - home 
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