| 3-Faltigkeit in Holz- Die Godin LGX-SAvon Hansi Tietgen  Den Einstieg in die Welt der Gitarren Synthesizer machte der 
              kanadische Edelhersteller Godin mit der Multitac Nylon Akustik Gitarre. 
              Hierbei legte das Team um Robert Godin allerhöchsten Wert darauf, 
              alle akustischen und spielerischen Eigenschaften eines normalen 
              Instruments zu erhalten. Mit der LGX-SA bringt Godin die gesammelten 
              Erfahrungen auf den Punkt und präsentiert eine Solid Body Gitarre 
              die gleich auf drei Gebieten ganze Arbeit leistet.  Das Konzept- KomplettbedienungDie LGX-SA ist das Flaggschiff der Godin Signature Serie. Das Shaping 
              des Korpus basiert auf einer godintypisch abgewandelten Les Paul 
              Form. Er besteht aus Mahagoni und wurde mit einer wunderschön 
              geflammten, schwungvoll gewölbten Ahorndecke versehen die, 
              wie man weiß, ja nicht nur der optischen Veredelung des Instruments 
              dient, sondern auch einen maßgeblichen Anteil am Klangverhalten 
              der Gitarre hat. Dazu aber später mehr. Gebeizt wurde die Decke 
              in einem warme Ton, der auf den Namen Light Burst hört- wie 
              der Name schon sagt. Versiegelt wird dieser Augenschmauß durch 
              eine hochglänzenden, strapazierfähige Klarlackierung, 
              die perfekt ausgeführt wurde. Dank eines ausgeprägten 
              Backshapings schmiegt sich die Godin angenehm an den Körper 
              ihres Benutzers an. Aber man weiß ja: Es sind nicht immer 
              nur die Äußerlichkeiten im Leben, die zählen. Doch 
              auch um die inneren Werte der LGX-SA braucht man sich wirklich nicht 
              zu sorgen- wartet die Klampfe doch mit etlichen Überraschungen 
              auf. Denn die Gute ist -im wahrsten Sinne des Wortes- mehrsprachig 
              aufgewachsen. Offensichtliche Hinweise auf diese Fähigkeit, sind aber auf 
              den ersten, oberflächlichen Blick hin nicht zu finden. Der 
              wird nämlich zunächst einmal von den beiden, exklusiv 
              für Godin entwickelten, Seymour Duncan Humbuckern angezogen 
              die, chromblitzend, direkt in den Korpus geschraubt wurden. Diese 
              Herangehensweise garantiert die optimale Ausnutzung des Schwingverhaltens 
              des Korpus und sorgt so für einen charaktervollen, sustainreichen 
              Ton. Unterstützt wird dieser Effekt durch die Tatsache, dass 
              man im Hause Godin auf ein String-Through-Body Konzept setzt. Die 
              Saiten werden hierbei durch den Korpus geleitet, wobei die Ball-Ends 
              in einem Messing-Block sitzen, der die Schwingungen optimal an den 
              Body weiterleitet. Zurück zu den Tonabnehmern. Die wurden übrigens 
              von Herrn Duncan himself entwickelt und dabei genau auf das akustische 
              Potential der Gitarre abgestimmt. Und hier sind zwei echte Alleskönner 
              am Werk. Nach umfangreichen Tests und Sessions stufte Seymour die 
              Gitarre als Allround-Instrument ein, das vom bissigen Heavy-Sound 
              bis zum warmen Jazz-Ton, alles im Repertoire haben sollte. Um diese 
              Tendenz durch entsprechende Pickups zu unterstützen, wählte 
              er für die Bridge Position einen Tonabnehmer, der auf dem Custom 
              Cust TM Humbucker basiert, in seiner Feinabstimmung aber 
              als godinexklusiv zu bezeichnen ist. In der Halsposition kam ein 
              SH-2 zum Einsatz, ein Pick-Up 
              also, der für seinen klaren, vollen Ton bekannt ist und der, 
              in Sachen Blues-, Jazz- und Akkord-Spiel ganze Arbeit leistet.  Der HalsDer Hals besteht aus Mahagoni und hat ein flaches, angenehm zu 
              "händelndes" Profil. Das Griffbrett besteht aus sehr dunklem 
              Ebenholz und wurde mit 22 Medium Frets bedacht. Dezente Mini-Dotinlays 
              im oberen Bereich des Griffbretts, sorgen für die nötige 
              Orientierung. Die Kopfplatte entspricht in ihrer Form dem Godin-Trademark. 
              Die geschlossenen Mechaniken lassen sich spielerisch leicht bedienen 
              und gewährleisten stressfreies Stimmen. Bei der Verbindung 
              von Hals und Korpus setzt man im Hause Godin auf die verschraubte 
              Variante. Dies geschieht durch vier, versenkte Bolzenschrauben, 
              die einen perfekten Halt garantieren. Dieses Bolt-On Design ermöglicht 
              eine exakte Kontrolle des Winkels zwischen Hals und Korpus der- 
              laut Auskunft aus berufenem Munde- einen unmittelbaren Einfluß 
              auf den Ton eines Instruments hat. Besonderes Augenmerk legen die 
              Gitarrenbauer auf eine optimale Anpassung der Korpus-Ausfräsung, 
              in der der Hals Platz finden soll. Sie ist absolut frei von Leim- 
              oder Lackresten, eine Tatsache die eine perfekte Resonnazübertragung 
              zwischen Hals und Korpus ermöglicht. Dauert die Anpassung in 
              der industriellen Fertigung von Instrumenten lediglich Minuten, 
              lässt man sich bei Godin zirka eine Dreiviertelstunde Zeit, 
              um die individuell optimale Lösung für jede einzelne Gitarre 
              zu finden. Kommen wir zu den versteckten Fähigkeiten der Klampfe. Dem 
              Auge des geübteren Betrachters wird sicher nicht entgangen 
              sein, dass die LGX mehr zu bieten hat, als nur das Standardsoundrepertoire 
              einer "Normal-Gitarre". Gerade wenn man sich die diversen Anschlußbuchen 
              anschaut weiß man, was die Stunde geschlagen hat. Hier finden 
              sich satte drei Ports- zwei 3,5mm Klinken-Buchsen und ein 13-Pin 
              Synth-Out. Die erste Klinkenbuchse sorgt für die Ausgabe des 
              magnetischen Signals der beiden Duncan Pickups. Bei Klinkenbuchse 
              Numero 2 wird es schon interessanter, liegt hier doch ein lupenreines 
              Piezosignal an, das von den, unsichtbar in Ebenholz-Bridge eingebauten 
              L.R. Baggs Transducer Reitern abgenommen wird. Die Bearbeitung dieses 
              Signals erfolgt aktiv durch einen, ebenfalls aus dem Hause Baggs 
              stammenden, Custom-made Preamp plus 3-Band EQ.  Die entsprechende Stromversorgung erfolgt durch eine 9V Block-Batterie, 
              die man im Elektronikfach der Gitarre auf der Korpus-Rückseite 
              findet. Das abgenommene Piezo-Signal erzeugt einen sehr authentischen 
              Akustik-Gitarren Sound. Damit du dich von der Qualität überzeugen 
              kannst, haben wir dir ein Audio aufgenommen, das du dir im MP3 Format 
              herunterladen kannst.  Aber das war noch lange nicht alles. Das von den L.R. Baggs Transducern 
              abgenommene Signal erfüllt nämlich noch einen weiteren 
              Zweck. Mit Hilfe einer speziellen, von RMC entwickelten Elektronik 
              wird es so aufbereitet, dass es in der Lage ist einem von Roland 
              entwickelten Standard zu entsprechen. Dieser findet in allen Geräten 
              der GR Serie Verwendung, aber auch in Virtual Guitar Knallern wie 
              dem VG-88 oder dem brandneuen VGA-7 Gitarrenamp. So kann man, ohne 
              zusätzlichen technischen Aufwand, alle Guitar Synthies die 
              diesem Standard entsprechen (und das sind die meisten) betreiben. 
              Das Tracking (die Synchronisation zwischen gespieltem Ton und bearbeitetem 
              Signal) ist phänomenal und lässt keine Wünsche offen. 
              Das ist wahres Realtime-Playing! Zusatzfeatures wie Programm Up-and 
              Down, zur komfortablen Schaltung der Patches eines Guitar-Synthies, 
              erledigt man mit Hilfe eines Mini-Switches im Bedienfeld der LGX-SA. 
              Ein Synthie Volumen tut das, was sein Name vermuten lässt: 
              Er regelt die Lautstärke des aus der 13-Pin Syhth Out Buchse 
              ausgegebenen Signals. Übrigens: Im PG Gear Check 
              findest du ein Funky-Solo, das mit einem Synthie Sound aus dem Roland 
              VGA-7 eingespielt wurde. Weitere Beispiele für das Tracking 
              und die multiplen Einsatzmöglichkeiten der Klampfe, liefert 
              dir unser Roland VGA-7 Test.  Die PraxisSchon trocken gespielt, zeigt die Gitarre, dass sich alle angewendeten 
              handwerklichen Maßnahmen gelohnt haben. Der Sound der LGX-SA 
              ist ausgewogen, voluminös und glänzt durch ein nie enden 
              wollendes Sustain. Den beiden Seymour Duncan Pick-Ups gelingt es 
              dabei problemlos, den perfekten Grundsound der Gitarre ins echte 
              Leben rüberzuretten. Und auch das von Seymour Duncan angedachte 
              Konzept, den Allround-Charakter der LGX-SA mit seinen Pick-Up Designs 
              zu unterstützen, greift. Im verzerrten Betrieb liefert der 
              Bridge-Pickup ein strammes Ausgangssignal, das heiße Leads 
              und brachiale Rhythmusgitarren gleichermaßen ermöglicht. 
              Besonders erfreulich ist der Biss, den die Kooperation aus Gitarre 
              und Pickup an den Start bringt. Gerade im Bandzusammenhang garantiert 
              das eine hervorragende Durchsetzungskraft. Trotz des Bisses, fehlt 
              es der Godin zu keiner Zeit an dem typischen Wärme-Anteil, 
              wie ihn nur ein Mahagoni-Korpus abliefern kann. Das gilt ebenfalls 
              für die Halsposition, in der der SH-2 zeigt was er kann. In 
              diesem Zusammenhang möchten wir dir einmal mehr den PG Gear 
              Check empfehlen. Neben coolen Detailaufnahmen findest du hier auch 
              satte 5 Soundbeispiele die wir mit der LGX- SA eingespielt haben. Aber auch die Clean-Abteilung kann sich hören lassen. Von 
              jazzigem Comping bis zu echten Funky-Chords, ist alles möglich. 
              Der Sound ist warm, transparent und hat, gerade in der Hals-Pickup 
              Einstellung, ein unglaubliches Volumen, das den gewogenen Spieler 
              zu bluesig-, jazzigen Leads inspirieren kann. In den für einen 
              Clean-Modus oftmals kritischen Tonabnehmerkombinationen, wie dem 
              puren Bridge Pick (klingt oft sehr harsch und schneidend) greift 
              der Mahagoni-Body mäßigend ein und erlaubt so authentische 
              Country- und Blues-Runs. Mit einer großen Authentizität in Spielgefühl und 
              Sound, kommt auch die Piezo Sektion rüber. Die hervorragenden 
              L.R Baggs Piezo-Elemente und die ELektronik leisten ganze Arbeit 
              und liefern, in Kooperation mit den akustischen Eigenschaften der 
              Gitarre, einen nahezu originalgetreuen Akustikgitarren-Sound. Der 
              integrierte 3-Band EQ ermöglicht schnelle Anpassungen an die 
              jeweils gewählte Verstärkungsart und macht den Einsatz 
              im Studio und auf der Bühne gleichermaßen zum Kinderspiel. Kommen wir zur dritten Sprache, in der sich die LGX-SA auszudrücken 
              vermag. Fremdsprachen üben ja immer eine gewisse Fazination 
              auf den Zuhörer aus. Das gleiche gilt auch für die Klangwelt, 
              die dem Spieler durch den integrierten Synth Access der Gitarre 
              eröffnet wird. Mit einem entsprechenden Klangmodul ausgestattet, 
              erlaubt die Elektronik der LGX einen absolut unproblematischen Zugriff 
              auf die heißen Samples und Midisounds der Synthie-Biblotheke. 
              Egal ob Orgel oder Streichersound, alles ist erlaubt. Das perfekte 
              Tracking ermöglicht das Spiel, ohne Kompromisse, ganz egal 
              ob man nun auf rasendschnelle Läufe, Chords oder Bendings steht. 
              Die Elektronik der Godin macht einfach alles mit. Besonders cool 
              und inspirativ ist die Kombination mit der Roland COSM Guitar Simulation. 
              In Verbindung mit dem VGA-7 oder dem VG-88 bietet die Klampfe von 
              der Ukulele bis zum virtuellen Dropped D Brett, alles was das Herz 
              begehrt. Und das ohne Kabelsalat, oder aufwendige technische Vorbereitungen. 
             FazitDie Godin LGX-SA ist ein perfekt verarbeitetes Instrument. Die 
              außergewöhnlich guten akustischen Eigenschaften der Gitarre 
              sorgen, sowohl im Clean- als auch im Distortion- Betrieb, für 
              warme Sounds mit Biss und Durchsetzungskraft. Die Bespielbarkeit 
              ist hervorragend. Aber wie heißt es so schön: Aller guten 
              Dinge sind drei. Die integrierte L.R Baggs Transducer Bridge liefert 
              coole, akustische Piezo Sounds und das On Board Synth Access System 
              sorgt für die absolut benutzerfreundliche Bereitstellung eines 
              Guitar-Synthie kompatiblen Signals, das über die 13 Pin Synth 
              Out Buchse ausgegeben wird. Alle Daumen hoch!   nach oben  -  zurück 
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