| Bedienung und KonzeptDer Crate GTX ist in zwei Modell-Varianten erhältlich. Der mit einem 
        12" Speaker ausgestatten GTX 65 Version und der uns zum Test vorliegenden 
        2x 12" Ausgabe, dem GTX 212. Der als echter Dreikanaler ausgelegte Combo-Amp 
        leistet satte 120 Watt, verteilt auf zwei Custom Design 12 Zoll, 8 Ohm 
        Lautsprecher. Die Elektronik findet in einem robusten Metall-Chassis Platz, 
        das mit Hilfe von vier Schrauben von unten in das offene, aus MDF gefertigte 
        Amp-Gehäuse eingehängt wurde. Für eine optimale Versiegelung 
        der Oberfläche sorgt ein dunkelgrauer Bezug aus strapazierfähigem 
        Tolex. Acht dicke Kunststoff-Ecken, die mittels Schrauben fest mit dem 
        Gehäuse verbunden wurden, sind die Garanten für perfekte Roadtauglichkeit. 
        Die beiden Speaker werden von einem speziell für diesen Zweck entwickelten 
        Stoff geschützt. Vier Gummi-Füße gewährleisten -auch 
        auf unebenen Flächen- einen wackelfreien, sicheren Stand. Trotz seiner 
        Leistung und der beiden Speaker ist der Amp mit 22,7 KG ein echtes Leichtgewicht. 
        Die Krankenkasse und den Orthopäden des Vertrauens wird es freuen! 
        Wer es ganz gemütlich angehen will, dem bietet der Amp die Möglichkeit 
        durch einfaches Einstecken vier optionale Rollen zu montieren. Das Ergebnis: 
        Rock'n'Roll auf höchstem Niveau. Ausstattung Wie eben schon erwähnt hat Crate den Amp als echten Dreikanaler 
        ausgelegt. Diesem Konzept entsprechend wurde jeder der drei zur Verfügung 
        stehenden Kanäle mit einer komplett unabhängigen Klang-, und 
        Gain- Regelung ausgestattet (siehe Absatz Praxis). Die Bedienoberfläche 
        des GTX ist übersichtlich gestaltet und teilt sich in drei Sektionen 
        ein. Im Bereich Rhythm/Solo (oft auch Crunch und Lead genannt) finden 
        sich alle zur optimalen Kontrolle der beiden Kanäle nötigen 
        Bedienelemente. Das gleiche gilt auch für die Clean-Abteilung. Neben 
        einem unabhängigen Level-Regler zur separaten Anpassung der Kanal-Lautstärke, 
        bietet diese Sektion einen 3-bandigen EQ, bestehend aus Bass-, Mitten-, 
        und Höhenregler. Die Umschaltung zwischen den Kanälen erfolgt 
        über zwei Taster. Für die Grundauswahl Clean/Distortion ist 
        der sogenannte Channel Switch zuständig. Die Feinabstimmung findet 
        dann anhand des Rhythm/Solo Switchs statt. Die jeweils aktive Kanalgruppe 
        wird durch eine LED angezeigt. Dabei bedient sich der GTX eines "internationalen 
        Standards". Brennt die Diode grün ist der Clean-Kanal aktiv. Bei 
        Rot geht, anders als aus dem Straßenverkehr bekannt, beim Crate 
        die Post ab. Die beschriebenen Funktionen lassen sich auch über den 
        mitgelieferten Dreifach-Fußtaster "fernbedienen".  Im dritten Bereich- der DSP Abteilung- sorgen je ein Level-Regler (zur 
        Einstellung der Effektintensität) und ein Mode-Switch (zur Anwahl 
        des jeweils aktiven Effekts) für ein einfaches und komfortables Handling 
        der Funktionen des integrierten Effekt-Prozessors.  DSP-Power Der integrierte 32 bit DSP-Prozessor liefert insgesamt 16 Effektkombinationen. 
        Die Effekte sind fertig konfektioniert und wurden so zusammengestellt, 
        dass die wichtigsten Sounds des Rock/PoP/Jazz Biz ohne Programmieraufwand 
        zur Verfügung stehen. Anhand des sogenannten Mode-Switch lassen sich 
        die folgenden Presets abrufen.  
        Small Room ReverbMedium Room ReverbLarge Room ReverbConcert Hall ReverbShort Slapback w/Small Room ReverbMedium Delay w/Plate ReverbLong Delay w/Large Room ReverbSlow Deep Flange w/ReverbFlange w/Reverb & DelaySlow Chorus w/ReverbChorus w/Reverb& DelayRotating SpeakerOktave DownTouch WahInverse WahDoubler Der Effektanteil am Gesamtsound wird über den DSP-Level Switch kontrolliert. Die Qualität der Effekte ist sehr gut und erweitert das Klangspektrum 
        und die Flexibilität des Amps enorm. Eine Möglichkeit der individuellen 
        Kombination bzw. Anpassung der einzelnen Effekte ist nicht vorgesehen. 
        Da sich die Designer bei der Zusammenstellung der Effekte wirklich Mühe 
        gegeben haben, wird man dieses Feature aber nur in den seltensten Fällen 
        vermissen. Falls man trotzdem mal auf ein timingangepasstes Delay oder 
        einen entsprechenden Rotary Speaker-Effekt zurückgreifen möchte, 
        hat man immer noch die Möglichkeit diesen Wunsch über ein an 
        den Externen-Effektweg angeschlossenes Effektgerät zu realisieren. Apropos Effekt-Handling. Als sehr praktisch hat sich in diesem Zusammenhang 
        das sogenannte Channel-Tracking erwiesen. Dieses Feature erlaubt 
        es jedem der drei zur Verfügung stehenden Amp-Kanäle individuelle 
        Effekte zuzuordnen. Das Bedien-Procedere ist dabei sehr einfach. Die Software 
        des GTX 212 wurde so konzipiert, dass sie selbsttätig das letzte 
        aktive Effektpreset speichert und mit dem gerade gewählten Amp-Kanal 
        verknüpft. Beim Wechseln der Kanäle aktiviert der Amp automatisch 
        die auf diese Weise zugeordneten Effekt-Programme und Einstellungen (Effektanteil). 
        Erst der Wechsel eines Effekts löscht die alte Verknüpfung, 
        schafft aber unmittelbar eine neue Verbindung mit dem aktuell ausgewählten 
        Preset. Die Programmierung bleibt auch nach dem Ausschalten des Amps erhalten 
        und wird nach einem erneuten Einschalten wieder hergestellt.  Zurück zum Bedien-Panel. Drei Anschluss-Buchsen runden das Angebot 
        der Vorderfront ab. Neben dem obligatorischen Instrumenten-Input, bietet 
        der GTX 212 die Möglichkeit des Anschlusses einer externen Box und 
        eines zusätzlichen externen Effektgeräts. Da der Amp zum Einschleifen 
        des Effekts lediglich mit einer einzelnen Stereo-Buchse (Insert Eingang)ausgestattet 
        wurde, benötigt man für diesen Zweck die Unterstützung 
        eines sogenanntes Stereo-To-Mono Y-Kabels. Mit seiner Hilfe lassen sich 
        die In- und Out- Signale des Effektgeräts auf einen Standard Stereo-Stecker 
        zusammenführen und so- dank der verwendeten Stereo-Input-Buchse- 
        im Amp separat abgreifen (Send/Return). Auf der Rückseite des GTX 212 finden sich die Anschlussmöglichkeiten 
        für den Dreifach-Fußschalter, die Buchse für die Stromversorgung 
        und die Sicherung.  PraxisFür unseren Praxis-Check kam eine Music Man Axis Super Sport zum 
        Einsatz. Starten wir unsere Untersuchungen mit dem cleanen Kanal des GTX 
        212. Sein Grund-Sound ist natürlich und warm und bleibt selbst bei 
        sehr hohen Lautstärken absolut clean und transparent. Die 3-bandige 
        Klangregelung arbeitet effektiv und sauber und liefert ein sehr breites 
        und stilistisch flexibles Klangspektrum. Egal ob knochentrockene, perkussive 
        Funk-Sounds, oder dickes, jazziges Chord-Comping- der GTX fühlt sich 
        in wirklich jeder Stilistik zu Hause. Noch erweitern lässt sich die 
        Performance mit den Effekten des integrierten DSP-Prozessors. Dazu aber 
        gleich mehr. Ein Druck auf den Clean/Distortion Switch eröffnet die Distortion 
        Saison. Die Kontrolle der Lautstärke und des Verzerrungs-Grades übernehmen 
        je ein Gain-, und ein Level-Regler. Für die Feinabstimmung des Sounds 
        sorgt ein 2-bandiger EQ (Low/High). Mit Hilfe des Gain-Reglers lässt 
        sich das Zerr-Verhalten des GTX 212 optimal beherrschen. Sehr erstaunlich 
        ist die Breite des zur Verfügung stehenden Sound-Angebots. Tatsächlich 
        ist der als Rhythm Channel deklarierte Kanal in der Lage, neben nahezu 
        cleanen, durchsetzungsfähigen Rhythmus-Sounds, authentische, charaktervolle 
        Crunch-, aber auch heftig verzerrte Lead-Sounds zu liefern. Als gelungene 
        Alternative erwies sich die im Manual vorgestellte Möglichkeit den 
        Rhythm-Channel des GTX212 via Gitarren-Volumen zu kontrollieren. Genau 
        wie beim guten, alten Class-A Amp ohne Master-Volumen, heißt es 
        auch beim Crate Gain- und Level auf 10 und los geht´s. Tatsächlich 
        liefert der Amp mit ein wenig Fingerspitzengefühl und Routine die 
        komplette Soundpalette. Bei minimalem Gitarrenvolume hat man Zugriff auf 
        saubere Clean-Sounds. Steigert man das Volumen, so verwöhnt der Amp 
        den Spieler mit fetten Crunch-, und sahnigen Lead-Sounds. Die Arbeit mit 
        dem Gitarren-Volumen macht viel Spaß und ihre kompromisslose Wirksamkeit 
        ist ein Indiz für die Klasse des Amps. Der dritte, der HiGain Kanal des GTX212 wird nach einem Druck auf den 
        Rhythm/Solo Switch verfügbar. Zur Kontrolle des "Zerr-Grades" tritt 
        in diesem Modus ein separater Gain-Regler (Gain 2) in Aktion. Für 
        die nötige Klangregelung sorgt der sogenannte Shape-Regler. Er ist 
        so angelegt, dass er die Funktion eines 3-bandigen EQs in einem Poti bündelt. 
        Ein Dreh im Uhrzeigersinn hebt die Bässe und Höhen an und senkt 
        zeitgleich die Mittenanteile. Dreht man den Regler entgegen dem Uhrzeigersinn 
        werden die Höhen- und Bass-Anteile abgesenkt. Aber das ist noch nicht 
        alles. Parallel zu den beschriebenen Justierungen verändert sich 
        der Frequenzansatzpunkt des Mittenreglers, eine Maßnahme, die einen 
        massiven Einfluß auf den Sound des Amps hat und den Shape-Regler 
        zu einem äußerst effektiven Tool werden lässt. Im aktivierten 
        Solo-Mode bleibt aber auch die 2-Band Klangregelung des Rhythm-Kanals 
        wirksam. Während des Test hat es sich aber als besser erwiesen, beide 
        Klangregelung wirklich separat zu behandeln. Hat man den Wunschsound für 
        den Crunch-Kanal per 2-Band EQ gefunden, ist der Shape-Regler zu jeder 
        Zeit in der Lage das Sound-Management des dritten Kanals komplett und 
        ohne Abstriche zu übernehmen. Kompromisse sind nur in den seltesten 
        Fällen nötig.  Klanglich macht der HiGain Kanal seinem Namen alle Ehre. Seine sprichwörtliche 
        Power wird nicht nur Solisten zufriedenstellen, sondern ist auch problemlos 
        in der Lage selbst hartgesottene New Metal Jünger mit brettharten 
        Riff-Sound zu verwöhnen. Als effektives Tool hat sich der integrierte DSP-Prozessor erwiesen. 
        Er leistet auf allen drei Sound-Ebenen sehr gute Arbeit und überzeugt 
        mit einer sehr guten Klangqualität. Die fest zusammengestellten Effekt-Prests 
        lassen keine Wünsche offen und reichen aus, um dem Amp die wichtigsten 
        Sounds des Rock/Pop/Jazz Business zu entlocken. Auch das bereits beschriebene 
        Channel Tracking funktioniert sehr gut und erleichtert die Arbeit auf 
        der Bühne und im Proberaum enorm. Einziger Nachteil der Effektsektion 
        ist die schlechte Ablesbarkeit der eingestellten Effekt-Presets. Man muß 
        schon genau hinschauen, um zu erfahren welchen der sechzehn Sounds man 
        gerade ausgewählt hat. Obwohl es die Freunde puren Amp-Designs vielleicht 
        stören würde, könnte ein einfaches Display das Verfahren 
        sicher erleichtern.  FazitMit dem GTX 212 ist es den Crate Designern gelungen einen Amp zu entwickeln, 
        der in der Lage ist problemlos alle früher mit dem Begriff Transitortechnik 
        verbundene Negativ-Klischees ad absurdum zu führen. Die Performance 
        des Amps ist absolut natürlich und strotzt nur so vor Dynamik. Tatsächlich 
        vermittelt der GTX (wenn man den Vergleich unbedingt will) mehr Röhrenfeel 
        als mancher "Echtröhrer". Das Soundspektrum ist sehr breit und kann 
        jeder Stilistik gerecht werden. Von Ultraclean (auch bei Kampflautstärke) 
        bis New Metal HiGain ist alles drin. Eine effektiv arbeitende und für 
        alle drei Kanäle getrennte Klangregelung sorgt dafür, dass Anpassungen 
        an individuelle Sound-Vorstellungen einfach und schnell umzusetzen sind. 
        Abgerundet wird das Angebot von einem hochwertigen 32-Bit Effektprozessor. 
        Die sechzehn zur Verfügung stehenden Basis-Programme sind geschickt 
        gewählt und decken alle gängigen Effektkombinationen souverän 
        ab. Specs
        Hersteller: CrateModell:Crate GTX 212Typ: Transistor Gitarrencombo mitintegriertem Digital-Effektgerät Ausgangsleistung: 120 Watt RMSLautsprecher: 2x12" Custom Design 8 OhmKanäle: 3 Kanäle mit seperater Volume- und KlangregelungEingänge: Input (git), Insert (für separates Effektgerät),Fußschalter (Channel Select/Gain Footswitch und Reverb Footswitch)Ausgänge: External Speaker OutEffekte: 16 digitale EffekteRegler: Lead Kanal: Gain1, Gain2, Shape, Low, High, Level,Rhythm/Solo Switch
Clean:Level, Low Mid, High DSP: Level, ModeAbmessungen: 53,3x67,3x27,9 (HxBxT in cm)Gewicht: 22,7 kgPreis: 985 Euro nach oben Planet Guitar Home Zum PG - Forum Test Archiv |