Mission To Planet G-Special Rory Gallagher
von Dietmar Schneider
Rory Gallagher wurde am 02.03.1949 in Ballyshannon, Co. Donegal, im Südwesten
Irlands geboren, und ursprünglich auf den Namen Liam getauft. Die
Familie zog jedoch schon bald nach seiner Geburt aus der eher ländlichen
Gegend in die Großstadt Cork im Süden der Insel, eine Tatsache
die später wohl maßgeblich zur Karriere des Ausnahmegitarristen
beigetragen haben dürfte.
Bereits
im zarten Alter von sechs Jahren bekommt Liam seine erste Gitarre geschenkt.
Mit neun Jahren entdeckt er über das Radio seine Liebe zum amerikanischen
Blues und entwickelt sich zum nahezu besessenen Plattensammler. Später
gibt er selbst u.a. Persönlichkeiten wie Chuck Berry, Muddy Waters,
Woody Guthrie, und John Lee Hooker als seine frühen Einflüsse
an. Eine weitere Vorliebe Rorys sind einfache Folk-Blues-Songs, die man
dementsprechend immer wieder auf seinen Veröffentlichungen finden
kann.
Schon mit 15 tingelt Gallagher mit Showbands herum, mit 16 gründet
er 1965 die Band Taste, ein Blues-Rock-Trio
in der Tradition der legendären Cream, und gibt seiner Karriere
schließlich den entscheidenden Kick, in dem er nach London geht.
Zwischen 1969 und 1971 spielt die Band drei Alben ein, die zunächst
in Großbritannien, später dann auch in den USA veröffentlicht
werden. Langsam aber sicher erlangt Gallagher international den Status
eines Guitar-Hero - sein Lieblingsinstrument, eine fürchterlich
zugerichtete Stratocaster, ist längst zu seinem Markenzeichen geworden.
1970
spielt er sein erstes Soloalbum Rory Gallagher
ein und wird nach der Auflösung von Taste 1971 als Solokünstler
die Live-Sensation schlechthin. Seine größten komerziellen
Erfolge stellen sich aber erst nach zahllosen Umbesetzungen seiner Begleitband
und der Veröffentlichung des Live in Europe
Albums ein. Die Platten Blueprint
(1973) und Irish Tour 1974 werden
zu echten Bestsellern und auch sein neues Band Line-Up soll die folgenden
sechs Jahre unverändert Bestand haben. Mark Feltham an der Mundharmonika
wird zu dieser Zeit so etwas wie ein Dauergast bei den Gigs der Band.
Neben
zwei Welttourneen bereist Rory Gallagher mit seiner Band über dreißig
mal die USA und schockt das an kurze Sets gewöhnte amerikanische
Publikum mit seinen bis zu sechs Stunden dauernden Live-Shows. In Europa
vergrößert sich sein Bekanntheitsgrad schlagartig, als er die
erste Rocknacht des Rockpalast in
der Grugahalle in Essen eröffnet, die 1977 in etliche europäische
Länder live übertragen wird. Einigen wird sicher auch die legendäre
Session mit David Lindley, Eric Burdon und BAP auf dem Loreley-Open Air
am 28.08.1982 noch lebhaft im Gedächnis geblieben sein. Später
erfüllt sich der in Interviews eher schüchtern und zurückhaltend
wirkende Musiker einen Traum, indem er mit einigen seiner größten
Idole live und im Studio zusammenarbeitet, unter anderem mit Jerry Lee
Lewis und Albert King.
Doch die Arbeitswut des Iren fordert am 15. Juni 1995 einen hohen Preis:
Rory Gallagher stirbt an den Folgen von Komplikationen bei einer Lebertransplantation.
Er wurde 46 Jahre alt.
Das
Rockpalast-Team des WDR schrieb auf der Homepage: Kein anderer Musiker
ist so mit dem Rockpalast verbunden wie Rory Gallagher... , Rockpalast
verlor einen Freund!
Auf einer der zahlreichen Fanseiten
im Internet äußern sich unter anderem Gary Moore, der Rory
Gallagher in Cork schon sechzehnjährig kennengelernt hatte, Van Morrison,
Jimmy Page, sowie Bono, The Edge, und Adam Clayton von U2 betroffen über
seinen frühen Tod.
Wüßte Gallagher, welche Größen der Rockgeschichte
in ihm ihr Vorbild sehen, würde er wahrscheinlich nur darüber
lächeln - aber vermutlich ist er gerade mal wieder mit Hendrix auf
Tournee, oder trinkt ein Guinness - Cheers, Rory !
Discographie Rory Gallagher:
Rory Gallagher (1971)
Deuce (1971)
Live In Europe (1972)
Blueprint (1973)
Tattoo (1973)
Irish Tour (1974)
Against The Grain (1975)
Calling Card (1976)
Photo-Finish (1978)
Top Priority (1979)
Stage Struck (1980)
Jinx (1982)
Defender (1987)
Fresh Evidence (1990)
Edged In Blue (1992)
Mit Taste:
1967 Taste First
Taste: Taste
1968 Taste In Concert (Marquee)
1970 Live Taste
Taste - Greatest Hits
The Best Of Taste
Taste: Popgiants Vol. 5
1998 Taste: The Best Of Taste
Lies auch die Besprechung der brandneuen Gallagher-DVD
in unserer Review Zone!
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